Die richtige Vorbereitung für Putzarbeiten
Putzarbeiten sind ein wesentlicher Bestandteil vieler Renovierungsprojekte. Eine sorgfältige Vorbereitung ist der Schlüssel zu einem hochwertigen und langlebigen Ergebnis. In diesem Artikel teilen wir wichtige Tipps und Schritte für die optimale Vorbereitung Ihrer Putzarbeiten.
Warum ist die Vorbereitung so wichtig?
Eine gründliche Vorbereitung vor dem Auftragen des Putzes bietet zahlreiche Vorteile:
- Bessere Haftung des Putzes am Untergrund
- Gleichmäßigeres Erscheinungsbild der fertigen Oberfläche
- Längere Lebensdauer des Putzes
- Vermeidung von Rissen und Abplatzungen
- Zeitersparnis bei der eigentlichen Putzarbeit
Expertentipp: Investieren Sie lieber etwas mehr Zeit in die Vorbereitung, als später Probleme mit dem fertigen Putz zu bekommen. Eine gute Vorbereitung macht etwa 50% des Erfolgs bei Putzarbeiten aus!
1. Beurteilung des Untergrundes
Bevor Sie mit den Vorbereitungsarbeiten beginnen, sollten Sie den vorhandenen Untergrund gründlich beurteilen:
- Festigkeit prüfen: Der Untergrund muss tragfähig sein. Klopfen Sie die Fläche ab, um lose Stellen zu identifizieren.
- Saugfähigkeit testen: Bespritzen Sie den Untergrund mit Wasser. Wird es schnell aufgesaugt oder perlt es ab?
- Ebenheit kontrollieren: Mit einer Wasserwaage oder einer Richtlatte können Sie Unebenheiten erkennen.
- Altputz untersuchen: Ist der vorhandene Putz noch in gutem Zustand oder muss er entfernt werden?
- Schäden dokumentieren: Achten Sie auf Risse, Feuchteschäden oder Schimmelbefall.
2. Untergrund reinigen und vorbereiten
Ein sauberer Untergrund ist essentiell für optimale Putzhaftung:
- Staub und lose Teile entfernen: Bürsten Sie die Fläche gründlich ab oder verwenden Sie einen Industriestaubsauger.
- Fett- und Ölrückstände beseitigen: Verwenden Sie geeignete Reinigungsmittel, um jegliche Verunreinigungen zu entfernen.
- Alte Tapeten entfernen: Alle Tapetenreste und Kleister müssen vollständig entfernt werden.
- Lose Altputzstellen abschlagen: Entfernen Sie bröckelige oder hohle Stellen des alten Putzes.
- Saugende Untergründe vornässen: Bei stark saugenden Untergründen ist ein Vornässen ratsam, um ein zu schnelles Austrocknen des neuen Putzes zu verhindern.
3. Untergrundbehandlung nach Materialtyp
Je nach Untergrundmaterial sind unterschiedliche Vorbereitungen notwendig:
Beton
Beton ist oft sehr glatt und wenig saugfähig. Hier empfiehlt sich:
- Entfernung von Schalöl-Rückständen
- Auftragen eines speziellen Betonkontakts für bessere Haftung
- Bei stark verdichtetem Beton eventuell mechanisches Aufrauen
Ziegel- und Kalksandsteinmauerwerk
Diese Untergründe sind in der Regel gut für Putz geeignet, aber:
- Fugen sollten nicht zu tief sein (ggf. vorverfüllen)
- Bei stark saugendem Mauerwerk einen Grundierungsanstrich auftragen
- Ausblühungen oder Verunreinigungen entfernen
Gipskarton und Trockenbauplatten
Für diese glatten Untergründe gilt:
- Immer eine spezielle Haftgrundierung auftragen
- Fugen mit Fugenband armieren und verspachteln
- Schraubköpfe verspachteln und schleifen
4. Risse und Schäden reparieren
Vor dem Neuverputzen müssen alle Schäden behoben werden:
- Tiefe Risse auskratzen und verfüllen: Risse zunächst erweitern, dann mit geeignetem Material verfüllen.
- Größere Ausbrüche auffüllen: Tiefere Löcher oder Ausbrüche vorab mit Grobputz oder Reparaturmörtel schließen.
- Feuchte Stellen sanieren: Die Ursache von Feuchtigkeit muss vor dem Neuverputzen behoben werden.
- Schimmelbefall behandeln: Schimmel muss fachgerecht entfernt und die betroffenen Stellen mit Anti-Schimmel-Mitteln behandelt werden.
Wichtiger Hinweis: Bei Schimmelbefall sollte immer die Ursache (meist Feuchtigkeit) behoben werden, bevor neue Putzarbeiten durchgeführt werden. Sonst kehrt der Schimmel schnell zurück!
5. Grundierung auftragen
Die Grundierung ist ein entscheidender Schritt bei der Vorbereitung:
- Art der Grundierung nach Untergrund wählen: Je nach Material gibt es spezielle Grundierungen.
- Tiefengrund für sandende Untergründe: Verfestigt poröse und sandende Flächen.
- Haftgrundierung für glatte, nicht saugende Untergründe: Schafft auf glatten Flächen eine raue Oberfläche für bessere Putzhaftung.
- Sperrgrund bei fleckigen Untergründen: Verhindert das Durchschlagen von Verfärbungen.
- Gleichmäßig auftragen: Die Grundierung sollte gleichmäßig und vollflächig aufgebracht werden.
Nach dem Auftragen der Grundierung ist die vorgeschriebene Trocknungszeit unbedingt einzuhalten, bevor mit den Putzarbeiten begonnen wird.
6. Vorarbeiten für gleichmäßige Putzdicke
Für ein professionelles Ergebnis sind diese Schritte hilfreich:
- Putzprofile anbringen: An Ecken und als Führung für den Abziehrichter.
- Putzlehren setzen: Hilft bei der Einhaltung einer gleichmäßigen Putzdicke.
- Eckschutzschienen montieren: Schützt Außenecken vor Beschädigungen.
- Abklebungen vornehmen: Angrenzende Bauteile wie Fenster und Türen mit Klebeband und Folie schützen.
7. Materialvorbereitung und Werkzeuge
Die richtige Vorbereitung des Putzmaterials ist ebenso wichtig:
- Anmischen nach Herstellerangaben: Exakte Wasserzugabe und Mischzeit beachten.
- Saubere Mischgefäße verwenden: Rückstände von alten Materialien können die Putzeigenschaften verändern.
- Angemischten Putz ruhen lassen: Die vorgeschriebene Ruhezeit einhalten, damit sich Zusatzmittel entfalten können.
- Werkzeuge vorbereiten: Kellen, Reibebretter, Abziehlehren etc. sollten sauber und griffbereit sein.
Fazit: Gute Vorbereitung ist die halbe Arbeit
Eine sorgfältige Vorbereitung mag zeitaufwendig erscheinen, zahlt sich aber durch bessere Ergebnisse und längere Haltbarkeit des Putzes aus. Besonders bei komplexen Renovierungsarbeiten oder wenn Sie unsicher sind, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.
Bei BauRenovierung Schmidt bieten wir professionelle Putzarbeiten mit umfassender Vorbereitung an. Unser erfahrenes Team sorgt dafür, dass jeder Schritt fachgerecht ausgeführt wird – für ein perfektes und langlebiges Ergebnis.